Freitag, 26. August 2016

The Duran: Hillary Clintons Ceausescu Moment. Die kontroverse Rede einer amerikanischen Diktatorin



Hillary Clintons Rede gegen die Neue Rechte [im Original "alt(ernative) Rechte", d.R.] war gefährlich demokratiefeindlich und zeigt sie als eine völlig abgehobene Anführerin. Von Adam Garrie, 26. August 2016

Hillary Clinton gab gerade eine Rede, die sehr leicht in die Geschichte eingehen könnte als ihr Ceausescu Moment.

Sie lag nicht nur völlig daneben bei der Kategorisierung des Begriffs, vielmehr hat Clinton mit ihrem Angriff auf ihre ärgsten Gegner die Tatsache entblösst, dass das, was ich als "alternativen Globalismus" bezeichnen würde, die traditionelle neoliberale/neokonservative Elite bis ins Mark erschüttert hat.

Sie nannte alle Medien, die sich weigern den BBC/CNN Narrativ zu übernehmen als "neurechts". Das ist eine seltsame Wortwahl aus mehreren Gründen.

Zunächst werden die alternativen Meiden von Personen betrieben und konsumiert, deren Ideologien man sowohl als links wie auch als rechts bezeichnen kann. Es gibt keine strengen ideologischen Tests, die man bestehen muss, um zum Schluss zu kommen, dass die Mainstream Medien im Westen die Informationen verdrehen, die Unwahrheit verbreiten und einer versagenden und korrupten politischen Elite als Feigenblatt dienen.

Zum zweiten verschieben sich die alten Definitionen von Links und Rechts gerade. Neoliberaler Globalismus ist genauso eine Quelle der Entfremdung für jene, die sich um den kulturellen Niedergang sorgen und den Angriff auf die Nationalstaaten fürchten, wie auch für die weltweite Arbeiterbewegung und jene, die sich um die internationalen Menschenrechte sorgen.

Tatsache ist, dass Hillary Clintons Kampagne nach Maßgabe der traditionellen Definitionen die rechteste aller Kampagnen in der Geschichte des modernen Amerika ist. Hier sind die Gründe:

  1. Sie missachtet völlig die verfassungsmässigen Schranken gegen die präsidiale Macht hinsichtlich der Führung illegaler Kriege (im Sinne des US Rechts wie auch des internationalen).
  2. Ihre Politik des Regime Change ist eine rechthaberisch und aggressiv, die völlig das Leben der Zivilisten missachtet, sowie die Souveränität fremder Staaten, die territoriale Integrität der modernen politischen Landkarte und die Gründungsakte der UN.
  3. Sie hat keinen Sinn für individuelle Rechte und ist eine zentrale Unterstützerin des modernen Überwachungsstaates.
  4. Sie verdrängt rücksichtlos ihre Gegner und wenn das nicht funktioniert, dann greift sie zu Korruption und schlimmerem, von dem nur einige Sachen bei WikiLeaks enthüllt wurde.. und offenbar kommt noch mehr. Es erinnert an den südamerikanischen Faschismus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
  5. Die Prinzipien der freien Rede, der investigative Journalismus des Enhüllens; alles Prinzipien, die dabei halfen, die Korruption der Nixonregierung zu entblösen (und die übrigens ein recht kleines Licht war im Vergleich zu dem, was die Clintons treiben) werden komplett ignoriert. Ihre Drohungen gegen Enthüller sind tatsächlich verstörend.
  6. Ihre Arroganz gegenüber den Hinrichtungen von ausländischen Staatsführern ist pathologisch.
  7. Ihre Fixierung darauf "Russland zu zerstören" würde selbst den größten unter den Kalten Kriegern nervös machen.

Und doch bezeichnet sie sich als die Kandidatin der Linken, die gegen das eintritt, was sie als "neurechts" bezeichnet?!

Tatsächlich hat sie Angst, dass Trumps populistischer Ton kombiniert mit einer sehr zentristischen Politik ihre Kampagne als jene entblösst, die auf gescheiterten Rezepten beruht und mit denen man die Leute nicht mehr erreichen kann.

Trump ist bei weitem kriegsabgeneigter als sie es ist, Trumps redet viel öfters über Arbeitsstellen und Arbeiterrechte als sie, Trump spricht über die Sorgen der normalen Leute, während sie klingt, als wäre die größte Gefahr für den Durchschnittsamerikaner ein Mann namens Wladimir Putin.

Sie ist in mehr als nur einer Hinsicht abgehoben.

Die größte Seltsamkeit in einer seltsamen Rede kam, als sie Putin als den "Paten" der "neuen Rechten" bezeichnete.

Jemand wie Clinton, deren Taktiken beim Umgang mit Gegnern bestenfalls als skandalös bezeichnet werden können und verdächtig im weniger guten sollte nun wirklich nicht auf Mafiareferenzen zurückgreifen.

Der Hinweis, dass Wladimir Putin jeden auf der Welt kontrolliert, der den traditionellen Globalismus ablehnt ist possenhaft, und da viele Amerikaner nicht einmal allzu viel wissen über das moderne Russland ist der Sündenbock namens Putin genauso blöd wie nutzlos.

Die Wahrheit ist, dass die globale Bewegung gegen Korruption, gegen Krieg und gegen die momentane Behandlung von Enhüllern, gegen supranationale Regierungen, gegen den systematischen Missbrauch der Menschenrechte sehr organisch ist, multinational, multikulturell und multilingual.

Jetzt zeigt sich die Macht der Menschen und die Macht der Ideen, die ihre Befreiung durch die neuen Medien erfuhren, und die nun sagen "genug ist genug".

Die Tatsache, dass sich Putin nicht dagegen wehrt kann man verschwörerisch interpretieren, aber es impliziert auch, dass er ganz zufrieden ist mit der sich verändernden Welt in der er lebt, und das im Unterschied zu Hillary Clinton, die sich immer mehr robotisch und monoton wie Ceausescu anhört, der vor einer Versammlung seiner Landsleute spricht, die ihn einfach nur noch satt haben.


Im Original: Hillary Clinton’s Ceausescu moment. An American dictator’s controversial speech

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen